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PlaySchubert – Die Winterreise im 21. Jahrhundert
Das taufrische Urbanmusic-Konzert von Extrafish begleitet die Multikanal-Videoinstallation von Caroline Schenk durch acht Städte
Valentin Baumgartner komponierte und textete das Album «Krähe lies mir Kafka» für die Band Extrafish im Auftrag von PlaySchubert.
Im Sommer 2021 ist Valentin tödlich in den Bergen verunglückt. Er war im ganzen Projekt eine tragende Figur. Er verstand es die knapp 200jährige Winterreise für ein junges Publikum zu übersetzen.
Die Weiterführung von PlaySchubert mit den Konzerten von Extrafish ist auch eine Hommage an Valentin; unseren Freund, Bandleader und Komponisten.
Konzert: “Krähe lies mir Kafka”, aufgezeichnet mit Valentin im Dez. 2020 im Talhof St.Gallen.
Valentin Baumgartner 16.3.1991 – 16.7. 2021
Krähe lies mir Kafka
Krähe lies mir Kafka
jeden tag um halb acht.
Wenn du hustest, zittern
deine Finger in der Nacht.
Krähe kauf mir Kaffee.
In der vollen Tasse
spiegelt deine alte
gelbliche Spiegelgrimasse
Krähe schwarz wie Kohle,
mir wär lieber ohne
deine Blicke doch
leider weisst du, wo ich wohne.
Weisst wohin ich gehe.
Nennst auch mich die Krähe.
Flatterst leise fort,
doch bleibst du immer in der Nähe.
Krähe reich mir deine
zittrigen Finger.
Hörte den Husten schon
im Kinderzimmer.
Bald geh ich für immer.
Morgen füh um halb 8.
Lass mich ruhen, lass mich fliegen.
Krähe lies mir Kafka
Wil
Kirchgasse 1 (Schaufenster)
1. Februar – 13. Februar
Konzert 19. März 21:00 Uhr
Postremise Chur
17. Februar – 27. Februar
Royal Baden
4. März – 12. März
Südpol Luzern
15. März – 26. März
Padel Basel / Humbug
Ausstellung: 16. April – 24. April
Vernissage 18:30, Konzert 20:00 Uhr, 16. April
Inhalt
Auf der Suche nach Irrlicht – Mona Somm
Will man heute Schubert auf der Bühne im Konzertsaal singen, so fehlen die jungen Menschen im Saal. “Schubert? Wer ist das nochmal?“ PlaySchubert katapultiert den Romantiker in unsere Gegenwart und zurück.
“Schubert komponierte nicht nur für die vergangene Epoche. Auch heute noch rüttelt er kräftig an unseren Emotionen. Seine Musik triggert zum richtigen Zeitpunkt Bilder und Geschichten in unseren Seelen und Köpfen. Shortstorys entstehen. Verwoben mit unseren ganz persönlichen Lebenserfahrungen und Lebensgeschichten.
Ich platze vor Neugierde, denn mit PlaySchubert gewährt mir die Videokünstlerin Caroline Schenk einen Einblick in ihren vollgefüllten, poetischen Seelen-Kühlschrank, begleitet von der holden Kunst. Gleichzeitig öffnet mir der Sog der Pop- und Urbanmusikband Extrafish die kleine Hintertür zu einem ganz frechen und lasziven Schubert, den ich danach mit vielleicht etwas anderen Ohren hören werde.
Der einzigartige Franz hat mich zu PlaySchubert inspiriert und möchte anstecken. Zu mehr Offenheit und Dreistigkeit. Ein „in sich hineintanzen auf der Suche nach dem Irrlicht”.»
Mona Somm, künstlerische Leiterin und Sängerin
Krähe lies mir Kafka – Valentin Baumgartner (†)
Die Ich-Figur sucht vergeblich nach Ruhe. Eingepfercht in Grossstadtgassen und einer engen Wohnung, verschliesst sie sich ihren eigenen Gefühlen und stürzt sich in eine mentale Isolation. Valentin Baumgartner erschafft einen zeitgenössischen Song-Zyklus ausgehend von Schuberts Winterreise.
«Zugedröhnt im Rausch der Arbeit, des Konsums und der Grossstadthektik entsteht ein Kontrollwahn über die Emotionen des Neuzeit-Wanderers. Langsam und stetig verwandelt sich die Umwelt in ein kafkaeskes Bühnenbild, welches schlussendlich in sich zusammenbricht: „Es gaht alles de Bach durab“.
Ich übersetze Schuberts Winterreise von der Klassik in eine zeitgenössische Sprache zwischen Pop-/Urban- und Kunstmusik. Mit meiner Band „Extrafish“ und der Sängerin Mona Somm zelebriere ich dubbige, trippige Popmusik im Dadagewand.»
Valentin Baumgartner (†), Lyrics und Komposition, Musiker
Sie sucht im Schnee vergebens – Caroline Schenk
Fremd in der Welt und fremd dem eigenen Leben gegenüber – spürt sie mit ihren Videoperformances den Spuren des Wanderers aus Franz Schuberts Winterreise nach. Dabei verknüpft sie die Musik, die Motive und die grossen Themen der Romantik mit zeitgenössischen Performancestrategien.
«Ich übersetze die Sehnsucht und die innere Kälte des Winterreisenden; spiegle und verfremde sie; untersuche die visuelle und malerische Komponente der Musik und erweitere den Begriff Landschaft auf die psychische Ebene. Wofür stehen seine Schwärmereien? – Für einen Fluchtversuch aus der Realität oder sind sie Widerstand gegen die herrschende bürgerliche Gesellschaft? Wie steht es heute um die romantischen Gefühle? Kann ich mich als feministische, zeitgenössische Künstlerin diesem Lebensgefühl überhaupt nähern?
Aus dem romantischen Schwärmen – ist ein Ausschwärmen einer weiblichen Figur geworden, einer Anwältin des gedämpften Optimismus und der individuellen Anarchie. Die einzelnen Videoarbeiten funktionieren wie «bewegte Stillleben» und beschäftigen sich mit der Melancholie, diesem romantischen Gefühl das den Geist auf einen Weg führt, der von der Norm abweicht: Ein kleiner, scheinbar unbedeutender Gedanke, der bis zur Besessenheit durchgespielt werden kann und in einem immer wiederkehrenden Versuch mündet.
Die Ernsthaftigkeit der Themen der Winterreise wie die Entfremdung des Einzelnen, die psychologische Isolation aber auch die Kälte und die Ohnmacht, werden mit einer gewissen Leichtigkeit und Humor aufgewogen – man könnte von einer «melancholischen Bekehrung» sprechen, da es sich bei der Videoinstallation um einen Versuch handelt, die Absurditäten des (heutigen) Lebens zu hinterfragen, indem ich tragische Freude und Augenzwinkern als Mittel gegen Verzweiflung und Resignation verwende.»
Caroline Schenk, Videokünstlerin
Kopfhörer mitbringen
Covid bedingt, bitten wir die Ausstellungsbesuchenden, ihre eigenen Kopfhörer mitzubringen. Die Tonspur kann mit Hilfe des QR-Codes auf dem Smartphone gehört werden.
Öffnungszeiten der Ausstellung und Konzertbeginn
Wil: Kirchgasse 1 (Schaufenster)
1. Februar – 13. Februar 2022
Ausstellung läuft von 8:00 bis 22:00
Das Konzert findet am 19. März um 21:00 im Gare de Lion statt.
Postremise Chur
17. Februar – 27. Februar 2022
Vernissage 17. Februar 19:30, Konzert 20:30
18.2. 10 – 17
21.2. 10 – 17
22.2. 10 – 17
23.2. 10 – 22
24.2. 10 – 22
25.2. 10 – 17
27.2. 14 – 19
Royal Baden
4. März – 12. März 2022
Vernissage 4. März 19:30, Konzert 21:00
Sa. 5.3. ab 21
Fr 11.3 ab 21
Sa 12.3. ab 21
Südpol Luzern
15. März – 26. März 2022
Di 15.3. 18 – 22
Mi 16.3. 10 – 22
Do 17.3. 10 – 20:30, meet the artist 19:00, Konzert 21:00
Fr 18.3. 10 – 14
Mo 21.3. 10 – 15
Di 22.3. 10 – 15
Mi 23.3. 10 – 15
Do 24.3. 10 – 22
Fr 25.3. 10 – 22
Sa 26.3. 10 – 18
Ausstellung Padel Basel / Konzert im Humbug Basel
16. April – 24. April
Ausstellung 10–22
Vernissage 18:30 Konzert 20:00 16. April
Eintritte für das Konzert von Extrafish
An den Vernissagenabenden spielt die Band Extrafish auf.
Tickets sind hier bald erhältllich.
– Erwachsene Fr. 20.-
– Schüler*innen, Studenten und Studentinnen Fr. 10.-
Mitwirkende
Mona Somm: künstlerische Leiterin, Sängerin
Jacques Erlanger: Produktionsleitung
Paul Schubert: Technik
Dave Karrer: technische Assistenz
Ute Gareis: CD Produktion, Klavier
Pierre Bendel: Aufnahmeleiter, Tonstudio Zack
Mara Natterer: Produktionsleitungsassistenz
Amanda Züst, Roman Fritschi: Grafik
Extrafish, die Band:
Valentin Baumgartner (†): Musiker, Sänger, Komponist, Text, Effekte, Arrangeur;
Andi Bissig: Tenorsaxofon, Voc.;
Jonas Künzli: Kontrabass, Synth bass, Bass Synthesizer, Voc.;
Adrian Böckli / Flavio Viazzolli: Drums, Voc.;
Philipp Schlotter: Keys, Voc.
Mona Somm: Lead Vocals
Videoinstallation
Caroline Schenk: Performance und künstlerische Leitung Videoinstallation
Manuel Schüpfer: Kamera/Postproduktion
Magali Weber: Kamera
Selina Vonarburg: Regieassistenz
PlaySchubert wird unterstützt durch
Arnold Billwiller Stiftung, Ars Rhenia, Dr. Heinrich Mezger-Stiftung, Else v. Sick Stiftung, Ernst Göhner Stiftung, Gemeinde Teufen, Gitta Herford Stiftung, Holy Fashion Group, Kanton Appenzell Ausserrhoden, Kulturförderung Appenzell Ausserrhoden, St.Gallen Kulturförderung / Swisslos, Lotteriefonds Kanton Thurgau, Migros Kulturprozent, Migros Luzern, Regionalkonferenz Region Luzern (RKK), Ruth & Arthur Scherbarth Stiftung, Schweizerische Interpretenstiftung (SIS), Stadt Chur, Stadt St.Gallen, Steinegg Stiftung, Stiftung Bau & Kultur, Stiftung Temperatio, SWISSLOS/Kulturförderung, Kanton Graubünden, Thurkultur, TKB Jubiläumsstiftung
PlaySchuberts Partner
Gare de Lyon Wil, Gewerbliche Berufs- und Weiterbildungszentrum St.Gallen, Hof zu Wil, Humbug Basel, Lokremise St.Gallen, KultX Kreuzlingen, Kunsthalle Wil, Padel-Basel, Postremise Chur, Südpol Luzern, Royal Baden, Talhof St.Gallen, Zeughaus Teufen,
Kontakt
Mona Somm: +41 79 788 69 76 sommona@bluewin.ch künstlerische Leitung
Jacques Erlanger: +41 79 247 36 59 kulturvermittlung@ jacques-erlanger.ch Produktionsleitung